Warum Phytoplankton besser sind als Zooplankton (und das schon immer waren)
Nicht alles Plankton ist gleich.
Einige treiben. Andere schwimmen. Einige retten den Planeten. Und einige fressen die Retter.
In der stillen Politik der Ozeane gibt es einen grundlegenden, aber oft übersehenen Gegensatz: Phytoplankton vs. Zooplankton. Auf dem Papier wirken sie ähnlich – mikroskopisch klein, im Wasser treibend, ökologisch bedeutsam. Aber bei genauerem Hinsehen wird klar:
Phytoplankton sind die Guten. Zooplankton? Eher nicht.
Beweisstück A: Kohlenstoffbindung
Phytoplankton sind winzige Photosynthese-Kraftwerke. Wie Bäume der Meere absorbieren sie CO₂ aus der Atmosphäre und geben Sauerstoff ab. Eine einzige Algenblüte kann enorme Mengen Kohlenstoff binden – ein Teil davon sinkt sogar auf den Meeresboden und bleibt dort für Jahrhunderte.
Zooplankton hingegen? Sie existieren größtenteils, um Phytoplankton zu fressen und deren mühsam gebundenen Kohlenstoff wieder als CO₂ auszustoßen. Man könnte sagen: eine wandernde Klimasteuer.
Beweisstück B: Sauerstoffproduktion
Etwa 50 % des weltweiten Sauerstoffs stammt von Phytoplankton – mehr als aus allen Regenwäldern zusammen. Ohne sie würden wir buchstäblich nach Luft schnappen.
Zooplankton? Produzieren keinen Sauerstoff. Sie verbrauchen ihn – während sie ihre pflanzliche Beute verdauen. Dankbar ist anders.
Beweisstück C: Versauerung der Meere
Im Idealfall blüht das Phytoplankton auf, bindet CO₂ und sinkt als Heldengeneration in die Tiefe – dort bleibt der Kohlenstoff sicher gespeichert. Doch dann kommen die Zooplankton und ihre bakteriellen Kumpane, fressen alles auf und verwandeln die CO₂-Bindung in Karbonatsäure, was den pH-Wert des Ozeans senkt.
Lungen des Planeten, recycelt zu Mageninhalt.
Beweisstück D: Öffentliches Image
Phytoplankton bekommen kaum Presse. Kein Glitzern, keine Wanderungen, keine dramatischen Szenen. Und doch sind sie das Fundament des marinen Nahrungsnetzes – und womöglich der Stabilität des Weltklimas.
Zooplankton hingegen? Werden in jeder zweiten Naturdoku als nächtliche Aufsteiger und grazile Schwärmer gefeiert.
Reicht jetzt.
Gegenrede: „Zooplankton sind auch wichtig“
Natürlich. Ökosysteme. Nahrungsketten. Gleichgewicht. Ohne Frage: Zooplankton ernähren Fische, recyceln Nährstoffe und halten das System am Laufen. Sie sind ökologisch bedeutsam.
Aber aus Sicht eines klimabewussten Mikroorganismus gibt es keine Debatte:
Phytoplankton sind die Helden.
Zooplankton? Ihre niedlichen, aber ziemlich gefräßigen Gegenspieler.
Fazit
Im stillen Kampf unter den Wellen sind Phytoplankton die unterschätzten Klimaretter. Sie geben uns die Hälfte unseres Sauerstoffs, helfen beim Abkühlen des Planeten – und verlangen dafür nur etwas Sonnenlicht und ein bisschen Eisen.
Zooplankton hingegen fressen die Helden und rülpsen CO₂.
Nur mal so.
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